Die
Marsch - Definition und Kurzinformation
Als Marsch wird in Deutschland das
flache Land bezeichnet, welches aus dem Meer erwachsen ist -
das so genannte Schwemmland vor den Nordseeküsten. Es liegt
somit fast auf einer Linie mit dem Meeresspiegel und gerade
etwas höher als das Watt, welches die Marsch vor langer Zeit
selbst einmal war. Im Laufe der Zeit entstand sie durch
Sedimentablagerungen an den natürlichen Erhebungen im Watt,
wie zum Beispiel den Pflanzen und Steinen, die sich im Watt
verankert hatten. Dem nachempfunden ringt auch der Mensch
dem Meer ständig das Land ab. Er schlägt Pflöcke ins Watt
und flicht Geäst darum - baut so künstliche Barrieren, an
denen sich ganz allmählich mehr und mehr Sand ablagert.
Um das gewonnene Land nicht wieder
an den blanken Hans, das stürmische Meer zu verlieren, wird
es durch Deiche geschützt. Entwässerungsgräben durchziehen
die Marsch, ohne die sie ein großer unbesiedelter Sumpf
wäre.
Der Marschboden ist naturgemäß
sehr reich an Mineralien und deshalb sehr fruchtbar. Die
Marschgebiete eignen sich deswegen in besonderer Weise für
den Anbau von Obst und Gemüse, auch Starkzehrer wie der Kohl
wächst dort gut und macht besonders Dithmarschen zu dem
Hauptanbaugebiet des Kohls überhaupt auf der Welt. Aber
nicht nur durch den nährstoffreichen Boden sondern auch
wegen der Nähe zum Meer ist die Marsch für den Obst und
Gemüseanbau besonders gut geeignet, denn das Meer hat eine
viel längere Speicherungsfähigkeit für Wärme als die Erde
und schützt so das umliegende land vor starken
Temperaturschwankungen. Auch der hohe Grundwasserspiegel
bildet eine hervorragende Bedingung für die Landwirtschaft.
Geschichtlich schenkte dieser
Umstand den Marschbewohnern einen verhältnismäßig großen
Wohlstand gegenüber den armen Bewohnern der angrenzenden
Geest und war einer der Gründe dafür, dass Dithmarschen über
lange Zeit selbständig war.
Aquarell - Die Marsch
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