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Biotreibstoff und seine
Folgen - Karikatur
Biotreibstoff
Karikatur und Information
Der Biotreibstoff und
seine Folgen auf Mensch und Motor
Ach, wie ist es doch
schön, seinen Biotreibstoff auf einem Felde anzubauen und
sein Fahrzeug damit zu betreiben. Man ist nicht mehr
auf Gedeih und Verderb angewiesen auf das Erdöl und muss
nicht permanent tiefer in seinen Geldbeutel greifen, um die
erneute Benzinpreiserhöhung noch bezahlen zu können.
Obendrein ist man nicht mehr angewiesen auf die ölfördernden Länder, deren politische und religiöse Systeme
man gerne auf Abstand halten wollte.
Diesen schönen Traum von blühenden Biotreibstoff - Feldern
träumt auch die Bundesregierung und hat im November 2007
beschlossen, dass dem Benzin im Jahre 2009 zehn Prozent
Bioethanol beigemengt werden soll.
Automobilverbände haben inzwischen allerdings eindeutige
Belege dafür gesammelt, dass somit die Mehrzahl der Autos,
die heute auf deutschen Straßen fahren, im kommenden Jahr
nur noch mit dem 6-8 Cent teurerem Superplus fahren können,
da die Motoren für den aggressiveren Biotreibstoff nicht
gerüstet sind.
Die Sorge um die Motoren hat die Bundesregierung nun doch
bewogen, ihren Beschluss noch einmal genauer zu überprüfen,
bevor er wirklich so umgesetzt wird. Aber es gibt bei weitem
noch größere Probleme mit dem Biotreibstoff, als nur die
Sorge um die Motoren deutscher Autos, denn Biotreibstoffe
sind keine Randerscheinungen idealistischer Ökobewegungen
mehr. Weltweit wächst die Nachfrage nach Bioethanol und
Biodiesel. Nach einer Entscheidung der EU müssen dem
Treibstoff bis zum Jahre 2020 10 Prozent Biosprit
beigemischt werden. Die Pläne der Bundesregierung reichen
sogar noch weiter - sie wollen den Anteil des
Biotreibstoffes bis dahin auf 20 Prozent steigern. Ähnliche
Ziele haben Indien, China und Amerika. Die Parteien Amerikas
suchen sich zurzeit im Wahlkampf in ihren Wachstumszielen
für Biosprit gegenseitig zu übertreffen.
Diese enorme weltweite Nachfrage wird die Welt nachhaltig
verändern, denn die Industrieländer können die Menge an
Biotreibstoffen nicht auf ihren eigenen Feldern produzieren.
Er wird also auf dem Weltmarkt gekauft werden müssen.
Nun gibt es positive Stimmen, die meinen, dass dies die
große Chance der Entwicklungsländer sei, endlich mehr Geld
für ihre landwirtschaftlichen genutzten Flächen zu erhalten.
Dies trifft für einige wenige Bauern auch wirklich zu. Die
Kehrseite der Medaille aber ist, das diese Nutzflächen nicht
mehr für die Nahrungsmittelproduktion zur Verfügung stehen,
und die Nahrungsmittelpreise rasant steigen.
Anders gesagt ist es für die Bauern inzwischen lukrativer,
Getreide in Ethanol als in Brot umzuwandeln.
Der Energiehunger wird zudem bewirken, dass immer mehr
Naturland zu „Energiefeldern“ werden. Der Lebensraum von
Tiere und anderen Pflanzen wird in der Folge einfach
verdrängt.
Obendrein sind die Bemühungen, die CO2 Emissionen zu
reduzieren fast lachhaft angesichts der Pläne, den
Bioethanol zum neuen Treibstoff zu erheben. Die Umweltbilanz
ist geradezu katastrophal. Die Höhe der Nachfrage wird die
Menge des Anbaus der Bioenergie liefernden Felder bedingen.
Sie werden entstehen, indem Moore ausgetrocknet und
Regenwälder gebrandrodet werden, da sie für die arme
Landbevölkerung die effektivste Möglichkeit bietet, sich aus
ihrer Armut zu befreien.
Manche Experten erwarten durch den massiven Anbau der
Biotreibstoffen einen bis zu zehn Mal höheren CO2 Ausstoß
als bislang. Zusammen mit dem Artensterben, dem Anwachsen
des Welthungers und der damit verbundenen Migration aus
purer Not heraus sind also die Pläne, Motoren mit
Treibstoffen zu füttern, die den Zusatz Bio im Namen tragen,
das genaue Gegenteil von dem, was der Name assoziiert.
Karikatur
und Information: Biotreibstoff
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