Eine kleine Werkkunde
zum Begriff Plastik
Die Bedeutung des
Wortes Plastik hat sich im Laufe der Zeit gewandelt. Früher,
noch im
vergangenen Jahrhundert, wurde jedes vom
Künstler geschaffene dreidimensionale Bildwerk als Plastik
bezeichnet. Heute folgt man einer sprachlich präziseren
Definition - denn das Wort „Plastik“ kommt im Original aus dem
Griechischem:
Das Verb „plassein“ bedeutet „bilden“ oder auch „formen“.
In diesem Sinne wird
heutzutage unter dem Wort Plastik nur noch das bildnerische Werk
verstanden, dass ein Künstler aufbaut und dadurch formt. Damit
unterscheidet sich diese Begrifflichkeit klar von der
Skulptur, die zustande kommt, indem der Künstler Material
abträgt und auf diesem Wege in eine Form bringt.
Der klassische
Werkstoff für eine Plastik, der sowohl damals und auch noch heute
verwendet wird, ist
der Ton. Den Ton als Beispiel nehmend, lässt sich der
Unterschied des Arbeitsweges hin zu den Plastiken im
Verhältnis zur Arbeit an einer Skulptur sehr gut
verdeutlichen. Mit dem Werkstoff Ton entsteht ein plastisches Werk
in der Regel dadurch, dass der Form im Aufbauverfahren
Material zugefügt wird – der Ton wird
gebildet und geformt – ganz im wörtlichen Sinne.
Auch Kunstwerke, die im
Gussverfahren entstehen, werden als Plastiken
bezeichnet. Hier sind die meistverwendeten Materialien
Gips, Bronze, Beton oder moderne Kunststoffe.
Es gibt außerdem noch
eine Reihe weiterer räumlicher Kunstwerke, die das Wort Plastik als
Zunamen erhalten: Hier sind zum Beispiel die Objektplastik
und die Collageplastik zu nennen. Eine Objektplastik entsteht durch
das Zusammenfügen verschiedenster Gegenstände, die meist im
Alltag Verwendung haben.
Das Wort Plastik ist auch hier richtig gewählt, weil das
Werk durch ein Hinzufügen zustande kommt, wobei in dieser
Technik mehr verschraubt, geschweißt, vernietet oder
geklebt wird und nicht so sehr geformt.
Die Plastiken auf diesen
Seiten wurden alle aus Ton hergestellt und zu Terrakotta
gebrannt.
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Plastik und Skulptur
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